BLS – PoC ICT im Fahrzeug

IT-Systeme von Zugflotten, wie sie für die Umsetzung eines Fahrgastinformationsystems zum Einsatz kommen, sind komplexe und wenig modulare Systeme mit vielen Abhängigkeiten. Änderungen an Form und Inhalt der Kundeninformationen sowie der dazu notwendigen Hardware und Software sind meist sehr kostspielig. Um diese Abhängigkeiten zu entflechten und die Komplexität zu reduzieren, hat uns die BLS beauftragt, eine modulare Architektur zu erarbeiten. Im Rahmen des «PoC ICT im Fahrzeug» prüfen wir die Machbarkeit auf Basis aktueller Technologien sowie das Potenzial für Kostenreduktionen.

Im Rahmen des PoC (im Umfang von 5 Sprints à 2 Wochen) wurde ein vollständiges Fahrgastinformationssystem einschliesslich Anbindung an die Zentrale entwickelt. Dabei wurden entsprechende Softwarekomponenten in Anlehnung an IBIS-IB (VDV 301) entwickelt und getestet. Es wurde gezeigt, dass es möglich ist, einen Trainserver mit virtualisierten Fahrgastinformations-Services zu bauen, die spezialisierten Anzeigen durch Standard Industrie-TFT zu ersetzen und den Webbrowser als Anzeige-Einheit für Fahrgastinformationen sowie das Touchinterface als MMI zu nutzen.

Auch umgesetzt wurde die Anbindung an die zentralen Systeme (FMSX / FIS / CUS). An die Zentrale wurden nebst den fachlichen Informationen (z.B. Zugtaufe, Zugabmeldung) auch Log- und Monitoring-Informationen geliefert und visualisiert. Von der Zentrale wurden Fahrplandaten wie auch last-Minute-Informationen (Anschlussmeldungen, Störungen etc.) bezogen und auf dem Fahrgastinformationssystem dargestellt.

Die Erkenntnisse

Das Fahrgastinformationssystem und MMI / FIS Terminal sind mit HTML5/Websocket realisierbar und der Browser kann als Audioplayer genutzt werden. Der Browser ist im Full-Screenmodus (Chromium) gut einsetzbar. Basisservices DMS, SDS, SMS der VDV 301 bilden eine gute Grundlage. VDV CIS setzt ein «intelligentes» Display voraus, was im PoC jedoch nicht gewünscht war.